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Kartonverschluss: Wieso sich Klebebänder wieder ablösen

Wieso haftet ein Klebeband auf einigen Kartonagen hervorragend, während es sich von anderen recht bald wieder löst? Mögliche Ursache ist die Kartonoberfläche – denn je mehr Recyclingfasern im Deckenpapier enthalten sind, desto höher auch die Anforderungen an das Klebeband. Wir zeigen Ihnen die Zusammenhänge.

Erhält der Empfänger ein offenes Paket, wird der Fehler in der Regel beim verwendeten Klebeband gesucht. Mangelnde Klebkraft ist jedoch nicht zwangsläufig ein Indiz für minderwertige Ware, sondern häufig auf eine falsche Klebebandauswahl zurückzuführen. Die Zuverlässigkeit eines Kartonverschlusses ist im Wesentlichen von drei Faktoren abhängig: Der Qualität des Klebebandes (Klebkraft), der Deckelklappenspannung des Kartons (Rückstellkräfte) sowie der Beschaffenheit der Kartonoberfläche (Haftgrund). Insbesondere letztgenannter Punkt gewinnt in Bezug auf die Klebebandauswahl zunehmend an Bedeutung.

Deckenpapiere beeinflussen Klebkraft

Bei der Wellpapperzeugung können verschiedene Deckenpapiere eingesetzt werden, die sogenannten „Liner“. Diese unterscheiden sich in erster Linie durch unterschiedlich hohe Recyclinganteile voneinander. Während Kraftlinern nur geringe Mengen an Recyclingfasern beigemischt werden dürfen (mindestens 70 % Frischfaseranteil), werden Testliner zu 100 Prozent aus Altpapier gefertigt Die Recyclingfasern werden hierbei in drei Güteklassen unterteilt, sodass Testliner in diversen Qualitäten erhältlich sind.

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Je nach Bedarf wird Wellpappe sowohl mit Deckenpapieren in Kraftliner- wie auch Testliner-Qualität produziert

Testliner erster Güte sind Kraftlinern in nahezu allen Festigkeitswerten ebenbürtig. Darüber hinaus sind sie kostengünstiger und ressourcenschonender in der Herstellung. Nachteilig ist allerdings die Oberflächenbeschaffenheit der Außendecke, da diese den Kartonverschluss erschwert: Während Kraftliner eine glatte Oberfläche aus einheitlich langen Frischfasern besitzen, die eine optimale Aufnahme der Klebemasse gewährleisten, verfügen Testliner über eine raue Oberfläche aus unterschiedlich kurzen Recyclingfasern. Diese bieten dem Klebeband nur wenig Halt und kaum Möglichkeiten, eine feste Verbindung zum Karton herzustellen. Ein Problem, das sich aufgrund der mehrfachen Wiederverwertung des Papiers zunehmend intensiviert – denn je häufiger Papier recycelt wird, desto kürzer werden auch seine Fasern.

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Während die glatte Kraftliner-Oberfläche aus einheitlich langen Frischfasern eine optimale Kleberaufnahme gewährleistet, ist die raue Testliner-Oberfläche aus unterschiedlich kurzen Recyclingfasern schwer zu bekleben

Papierqualität bei Klebebandkauf berücksichtigen

Mit zunehmendem Recyclingfaseranteil steigen somit auch die Anforderungen an das Klebeband (mehr Klebemasse, höhere Klebkraft). Dies sollte folglich bei der Klebebandauswahl Berücksichtigung finden – wir beraten Sie gerne! Übrigens: Ob es sich um Kraftliner oder Testliner handelt, ist anhand der Kartonfarbe zu erkennen. Kraftliner besitzen kartontypische kräftige Brauntöne, wobei der Farbton je nach Holzart, Herkunftsland und Recyclinganteil variieren kann. Testliner sind dagegen – je nach Recyclinggrad – blassbraun bis hin zu grau. Mitunter werden auch Farbzusätze eingesetzt, um eine leichte Bräunung zu erzielen.

Ansprechpartner Kartonagen:

Kerstin Fohrmann
Produktmanager Bereich Wellpappe
Tel.: 087 02 - 67 999 21
E-Mail: kerstin.fohrmannhildebrandtde

Ansprechpartner Presse- & Öffentlichkeitsarbeit:

Tobias Kemper
Unternehmenskommunikation
Tel.: 041 93 – 994 815
E-Mail: pressehildebrandtde