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Die Aussage: Mehrwegbecher aus Bambus sind umweltfreundlich. IST FALSCH

Auf den ersten Blick erscheinen Mehrwegbecher aus Bambus als ökologische, umweltschonende Alternative zu Einwegbechern. Dass sie mehrfach wiederverwendet werden können und somit Wegwerfbecher aus Pappe eingespart werden können, ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Entgegen der Werbeversprechen vieler Anbieter sind die Bambusbecher nicht biologisch abbaubar oder gar recycelbar. Durch den Zusatz von Kunststoff bestehen die Becher nämlich nicht nur aus organischen, biologisch abbaubaren Rohstoffen. Auch nach Jahren würden die Bambusbecher nicht auf dem Kompost verrotten. Sie lassen sich nicht wiederverwerten, können höchstens energetisch recycelt, also verbrannt werden.

Die Aussage: Bambusbecher sind reine Naturprodukte. IST FALSCH

Wo Bambus drauf steht, ist nicht nur Bambus drin. Viele Anbieter von Bambusbechern erwecken mit Beschreibungen wie „aus Bambusfasern“ oder „aus umweltfreundlichen Bambusfasern hergestellt“ den Eindruck, dass die Becher reine Naturprodukte seien und eine umweltschonende Alternative zu Einwegbechern darstellen. Um die fein zermahlenen Bambusfasern zu einem Becher zusammenzukleben, wird allerdings ein Bindemittel benötigt. Als Klebstoff kommt in der Regel Melaminharz zum Einsatz – ein Kunststoff, der sich aus Formaldehyd und Melamin zusammensetzt.

Die Aussage: Die Verwendung von Bambusbechern ist empfehlenswert. IST FALSCH

Die Verwendung von Bambusbechern für Heißgetränke ist gesundheitlich bedenklich. Melaminharz als solches ist bei ordentlicher Verarbeitung und sachgemäßer Verwendung kein gefährlicher Stoff. Es ist jedoch nicht sehr hitzebeständig. Frisch gebrühter Kaffee kann durchaus Temperaturen von 90 Grad Celsius und mehr haben. Bei Temperaturen ab 70 Grad Celsius gelangen jedoch nennenswerte Mengen der Schadstoffe Melamin und Formaldehyd in die Getränke. Der aktuelle Testbericht von Stiftung Warentest zeigt, dass die giftigen Stoffe auch noch nach längerer Nutzung der Bambusbecher entweichen und rät von der Verwendung von Coffee-to-go-Bechern aus Bambus ab.² Das ist gesundheitlich nicht unbedenklich, denn Melamin steht im Verdacht, Erkrankungen im Blasen- und Nierensystem zu verursachen. Formaldehyd kann Atemwege, Haut oder Augen reizen und beim Einatmen Krebs im Nasen-Rachen-Raum verursachen.

Fazit: Entgegen der Darstellung viele Anbieter sind to-go-Becher aus Bambus nicht umweltfreundlicher als andere Mehrwegbecher und keinen reinen Naturprodukte, da den Bambusfasern ein Klebstoff aus Kunststoff beigemengt wird. Die Becher lassen sich nicht in die einzelnen Bestandteile zersetzen und nicht recyceln. Hinzu kommt, dass bei einer Verwendung für heiße Flüssigkeiten ab ca. 70 Grad Celsius Schadstoffe entweichen, die als gesundheitsschädlich gelten, von daher sollten Bambusbecher bei Heißgetränken vermieden werden. Denkbare Alternativen sind z.B. Mehrweg-Kaffeebecher aus Edelstahl, Glas, Porzellan oder auch schadstoffarmen Kunststoffen wie Polypropylen (PP).


Ansprechpartnerin Presse- & Öffentlichkeitsarbeit:
Simona Jurczinski
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